Über mich

Ich entdeckte meine Leidenschaft für die Naturfärberei auf Wolle im Jahr 1984, als ich in Berlin ein kleines Buch darüber kaufte. Die Bilder darin faszinierten mich so sehr: „Das wollte ich auch mal ausprobieren: Spinnen und Schafwolle färben“.

Von 1991 bis 2005 lebte ich meinen Traum vom „einfachen Landleben“ auf der Königsfarm aus. Ich hielt Tiere, bewirtschaftete einen Selbstversorgergarten, pflegte alte Handwerke und gründete eine Familie. Das alles an einem Ort, wo Fuchs und Hase sich „Gute Nacht“ sagen: ohne feste Zufahrt, mit Wasser aus der eigenen Quelle, ohne Strom (aber mit Telefon), in einem selbstgebauten Lehmhaus. Ein ursprüngliches Landleben direkt in der Natur.

Im Herbst 1991 erwarb ich mein erstes Schaf (Merinolandschaf x Schwarzkopfschaf) mit dem Namen „Das Schafi“ und im Frühjahr bekam ich das erste Spinnrad. Es folgte eine kleine Zucht von Coburger Fuchsschafen als reine Gebrauchsrassen. Die Wolle meiner Fuchsschafe färbte ich selbst mit Pflanzenfarben, versponn sie und filzte sie. Einiges verkaufte ich auf Märkten.

2005 zog ich einen Schlussstrich unter das Landleben und siedelte nach Bernkastel-Kues um. Aber die Liebe zur Wolle, zu Spinnrädern und zu Schafen blieb bestehen. Als regionale Ansprechpartnerin für Wittlich, Trier und Trier-Land engagiere ich mich für die Handspinngilde und in einigen Wollgruppen bei Facebook und Ravlery. Mit den Mitgliedern unserer Spinngruppe „Wollbergwerk“, die ich mit einer Freundin etwa 2007 ins Leben gerufen habe, treffe ich mich einmal in der Woche zum Spinnen und nehme, mit oder ohne historische Kleidung von 1780, an Veranstaltungen teil. Mein Herz schlägt für die Rohwolle: die wunderschönen Naturtöne, die verschiedenen Weichheitsgrade, wie sie sich anfühlt, aber auch welche Fehler es gibt. Mir ist es auch sehr wichtig, herauszufinden, was ich am besten mit dem Vlies, das ich vor mir auf dem Sortiertisch habe, anstellen kann. Also mit welcher Be-und Verarbeitungsmethode ich die guten Eigenschaften der Wolle in, z.B. einem Garn, betonen und haptisch erlebbar machen kann. Mich fasziniert besonders, was Rohwolle eigentlich ist: wie sie entsteht, wie sie aufgebaut ist, wie ein Vlies entsteht und welche Unterschiede es zwischen den Rassen gibt. Aber leider kann ich die ganzen Vliese nicht selbst verspinnen, deshalb habe ich im Januar 2017 Die Rohwoll-Kampagne ins Leben gerufen. Was ich damit erreichen möchte, könnt ihr unter „Willkommen“ nachlesen.